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BÖHKE INSIGHTS Q1 23

Marktrückblick

Sowohl die Fed als auch die EZB haben ihren Leitzins seit Anfang des Jahres zwei weitere Male auf 4,88% bzw. 3,5% erhöht und signalisierten, dass die Inflationsbekämpfung weiterhin im Fokus der Zentralbankpolitik steht. Infolgedessen ist die Inflation zum Ende des ersten Quartals deutlich abgeflacht. Die restriktive Geldpolitik hat jedoch nun dazu geführt, dass es im Bankensektor zu enormen Verwerfungen gekommen ist. Die Wahrscheinlichkeit für eine Rezession hat sich damit wieder etwas erhöht, weil Banken neben ihren Liquiditätsproblemen perspektivisch vorsichtiger mit ihren Kreditvergaben umgehen und somit die Wirtschaft mit weniger Geld versorgen werden. Zur Sicherung der Finanzstabilität hat die Fed daraufhin dem Bankensektor eine hohe Geldspritze gewährt, was für Beruhigung an den Märkten sorgte. Der Markt in den USA geht aufgrund dieser Ereignisse mittlerweile nicht mehr von Zinserhöhungen, sondern von Zinssenkungen bis zum Jahresende aus. In Europa hingegen preist der Markt weitere Zinsanhebungen von 25 bis 50 Bp. ein, da hier der Zinserhöhungszyklus noch nicht so weit fortgeschritten und die Inflation weiterhin hoch ist.

Auf der Konjunkturseite ging es auf beiden Seiten des Atlantiks seit Jahresanfang bergauf. Der Anstieg wurde jedoch fast ausschließlich durch den Dienstleistungssektor getragen, welcher Branchen wie Finanzdienstleistung, Handel oder Reise/Freizeit beinhaltet. Das verarbeitende Gewerbe hat weiterhin mit nachlassender Nachfrage zu kämpfen, welche unter anderem auf Unsicherheiten bzgl. des weiteren konjunkturellen Geschehens zurückzuführen ist. Insbesondere bei höherpreisigen Gütern belasten die gestiegenen Finanzierungskosten zusätzlich die Nachfrage.

Darüber hinaus fiel die Berichtssaison der Unternehmen für das vierte Quartal 2022 überwiegend positiv aus, was für positive Stimmung an den Märkten sorgte. Zusätzlich konnte die Gaskrise im Winter abgewendet werden, weshalb das Risikoszenario einer schweren Rezession in Europa inzwischen sehr unwahrscheinlich scheint. Als Resultat dessen fiel die Stimmung in Europa noch optimistischer aus als in den USA.

Insgesamt führte dies zu einem Aufschwung auf dem Aktienmarkt, der insbesondere in Europa zum Tragen kam. Insbesondere der zinssensitive Technologiesektor konnte im Zuge der gesunkenen Inflationsraten und Zinserwartungen profitieren. Der Finanzsektor hat aufgrund der eingangs geschilderten Verwerfungen jüngst am stärksten verloren und die Volatilität am Markt hat erneut deutlich zugenommen. Anleihen nahmen ebenso im Zuge des Inflationsrückgangs flächendeckend an Wert zu. Dahingehend förderlich waren ebenfalls die mittlerweile wieder sehr attraktiven Renditeniveaus. Zuletzt dominierte wieder die Suche nach Sicherheit, was die Kurse sicherer Staatsanleihen beflügelte, wohingegen Hochzins- und Finanzanleihen aufgrund der zugenommenen Konjunktursorgen abverkauft wurden. Das gleiche Motiv führte in Kombination mit einem schwächeren US-Dollar zu einem starken Anstieg des Goldpreises.
 

Fondsentwicklung

Das erste Quartal dieses Jahres verlief mit einer Performance von 5,06% nach Kosten sehr erfreulich! Haupttreiber der Performance war dabei die Aktienseite. Mit einer Quote von rund 53% und dem Fokus auf europäische Unternehmen konnten wir gut an der positiven Marktstimmung zu Anfang des Jahres partizipieren.

Auf Sektorenebene haben Tech- und Luxusgüterunternehmen den größten Gewinn in unserem Portfolio erzielt. Mit einem Plus von 87,70% gehörte der Chip-Entwickler NVIDIA zum größten Performancetreiber. Das Unternehmen hatte im vergangenen Jahr aufgrund der massiven Zinsausweitungen noch unter enormen Bewertungskorrekturen gelitten. Die prognostizierte Nachfrage nach Chips mit hoher Rechenleistung für künstliche Intelligenz und vernetzte Geräte ist allerdings nach wie vor sehr hoch. In Kombination mit einer gesunkenen Inflationsrate und der Erwartung sinkender Zinsen in den USA zum Jahresende kam es zu diesem gewaltigen Kursfeuerwerk. Weniger gut entwickelte sich der Gesundheitssektor. Zum einen erschienen im vergangenen Monat andere Sektoren opportuner und zum anderen enttäuschten die Quartalsausblicke einiger Unternehmen, die auf mögliche Umsatzrückgänge durch eine nachlassende Nachfrage nach Coronamedikamenten und -impfungen hingedeutet haben. Größere Änderungen an unserer Ausrichtung sind nicht erfolgt, sodass wir weiterhin über diverse Sektoren investiert bleiben, um mögliche Kursverlustrisiken bestmöglich zu beschränken.

Auf der Anleihenseite haben wir in den vergangenen Monaten ein leichtes Plus von ca. 0,5% erwirtschaften können. Positiv konnten sich zuletzt Staatsanleihen wegen der Turbulenzen im Bankensektor entwickeln, wohingegen die Risikoaufschläge von Bankanleihen etwas gestiegen sind. Letztere machen in unserem Portfolio allerdings nur in einen geringen Anteil aus, weswegen dieser Verlust bezogen auf den Gesamtfonds zu vernachlässigen ist. Da die Verzinsung von Unternehmensanleihen im Investmentgradebereich mittlerer Laufzeit aktuell bei ca. 4% liegt und die Zinserhöhungen seitens der EZB im Sommer wahrscheinlich ihren Zenit erreichen werden, haben wir damit begonnen weitere Unternehmensanleihen zu kaufen, um uns diese attraktiven Renditen für längere Zeit sichern zu können. Aktuell verfügt unser Anleihenbestand über eine sehr attraktive durchschnittliche Rendite von rund 4,50% pro Jahr und liegt mit durchschnittlich BBB+ (S&P) in einem guten Bonitätsbereich.

Zu guter Letzt konnte sich unsere Xetra-Gold-Position im Zuge der Bankenkrise positiv entwickeln und die Volatilität im Portfolio begrenzen.

Unsere aktuelle Positionierung im Fonds können Sie unter https://www.boehke-fonds.de/unser-fonds einsehen.
 

Ausblick

Der weitere Rückgang der Inflation und die verbesserten Konjunkturdaten deuten auf den ersten Blick auf eine voranschreitende Erholung der Finanzmärkte hin. Die Preise für Nahrungsmittel und Dienstleistungen halten sich jedoch weiterhin auf einem hohen Niveau. In Kombination mit der jüngst verkündeten Ölförderkürzung seitens der OPEC könnten die zukünftigen Inflationsraten hartnäckiger sein als aktuell angenommen. Von Entwarnung ist daher noch nicht die Rede. In Kürze startet die Unternehmensberichtssaison für das erste Quartal dieses Jahres. Diese wird zeigen, wie es aktuell um die Firmen steht und viel wichtiger noch, wie deren Perspektiven für die Zukunft sind.

 

In der Vermögensverwaltung sind Herr Philipp Erler, Herr Richard Feininger und Herr Torsten Lucas als angestellte Portfoliomanager der GSAM + Spee Asset Management AG, Steinstraße 137, 47798 Krefeld tätig.
Im Fonds-Advisory ist die Böhke & Companie Cosultants KG als vertraglich gebundener Vermittler nach § 3 Abs. 2 WpIG im Auftrag, im Namen und für Rechnung der GSAM + Spee Asset Management AG, Steinstraße 137, 47798 Krefeld tätig und bietet folgende Finanzdienstleistungen an: Honorar-Anlageberatung § 2 Abs. 2 Nr. 4   WpIG; Anlagevermittlung § 2 Abs. 2 Nr. 3 WpIG
Die Notwendigkeit einer Erlaubnis ergibt sich aus § 15 Abs. 1 WpIG.