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WIE LASSEN SICH PSYCHOLOGISCHE FALLEN BEIM INVESTIEREN VERMEIDEN?

- Von Amon Tschernatsch - 

„Ich investiere nur in deutsche Aktien. Bei diesen Firmen kenne ich mich aus und ich weiß, dass diese Unternehmen gut wirtschaften.“

„Der Aktienmarkt ist im vergangenen Monat um über 10% eingebrochen! Ich sollte meinen Bestand lieber erstmal verkaufen, damit nicht noch mehr Verluste entstehen.“

Das sind nur zwei von vielen klassischen psychologischen Fallen, in die Anleger immer wieder tappen. Diese Voreingenommenheit tritt aus verhaltensökonomischer Sicht fortwährend auf und ist aus wissenschaftlicher Sicht nachvollziehbar und menschlich. So sind die obigen Beispiele bereits als Home Bias und Bandwagon-Effekt bekannt. Aus portfoliotheoretischer sowie praktischer Sicht ergeben sich aus diesen „natürlichen“ Reaktionen allerdings Nachteile für den Investor, die sich in Form von höheren Risiken und geringeren Renditepotenzialen widerspiegeln. Demzufolge sollte ein Anleger stets danach streben, diesen kognitiven Verzerrungen möglichst mit rationalem Handeln zu entgegnen. Aufgrund der subjektiven Veranlagung des Menschen stellt sich dieses Vorhaben jedoch durchaus schwierig dar.

 

Der Makroökonomische Kompass

Damit wir im Portfoliomanagement möglichst unvoreingenommen und damit auch professionell an das Vermögensmanagement herangehen, haben wir einen Makro-Kompass entwickelt, der die Basis unserer Investmententscheidungen darstellt. Damit wird gewährleistet, dass wir vor psychologischen Fallen geschützt sind und einen Gesamtüberblick über die tägliche Flut an Nachrichten und Daten besitzen.  

In dem Kompass werden knapp 100 Konjunkturindikatoren gesammelt, ausgewertet und in Form eines Gesamtindex für einzelne Regionen wie beispielsweise Europa, USA und China dargestellt. Somit ist eindeutig erkennbar, in welcher konjunkturellen Phase sich die Wirtschaft in der jeweiligen Region aktuell befindet und wohin sich diese möglicherweise entwickeln wird. Beispiele für diese Konjunkturdaten sind Einkaufsmanagerindizes und Verbrauchervertrauen als Frühindikatoren, Industrieproduktion und Einzelhandelsumsätze als Präsenzindikatoren sowie Arbeitslosenquoten und Inflationsraten als Spätindikatoren.

Neben dem Konjunkturindex weist unser Kompass zusätzlich einen Wachstumsindex aus, der nicht nur anzeigt, ob die Wirtschaft wächst, sondern auch, mit welcher Dynamik das Wachstum stattfindet. Das verschafft uns die Möglichkeit, zukünftige Trendentwicklungen wie beispielsweise einen Wirtschaftsabschwung zu antizipieren und schneller auf sich ändernde Umstände zu reagieren.

 

Wie wird der Makro-Kompass im Rahmen des Portfoliomanagements eingesetzt?

Mindestens einmal im Monat berät unser Team über die taktische Ausrichtung unserer Portfolios. Als Grundlage für die Entscheidungsfindung dienen die technische sowie die fundamentale Analyse. Diskussionspunkte sind dabei unter anderem die Marktentwicklung, die Marktstimmung und insbesondere die ökonomische Entwicklung.

Als Basis der Diskussion über die ökonomische Entwicklung dient der vorgestellte Makro-Kompass. Mithilfe dieses Instruments kann die globale wirtschaftliche Situation ganzheitlich und kompakt dargestellt werden. Damit ist sichergestellt, dass die Diskussion innerhalb des Portfoliomanagements auf Basis von Fakten erfolgt und die Beeinflussung durch kognitive Verzerrungen minimalisiert wird.

Hierzu ein Beispiel zur Veranschaulichung: Nach dem vorläufigen Höhepunkt der Coronapandemie befand sich die Wirtschaft im Laufe des Jahres 2021 auf Erholungskurs und profitierte von Nachholeffekten. Mit Bekanntwerden der neuen Corona-Mutation Omikron im November sprachen sich allerdings erste Staaten wieder für kontaktbeschränkende Warnungen und Maßnahmen aus. Zusätzlich bestanden schon seit längerem die Herausforderung der Lieferengpässe. Zu dieser Zeit wies der Großteil der Makrodaten im Kompass ein nach wie vor solides Wirtschaftswachstum aus. Der Wachstumsindex signalisierte allerdings eine reduzierte Dynamik des konjunkturellen Wachstums und einige Frühindikatoren wie die Konsumlaune oder das Unternehmervertrauen wiesen auf eine Trendumkehr hin. Aufgrund dessen ließ sich für das Team die Handlung ableiten, zyklische Sektoren wie Industrie abzubauen und dafür Corona-resistentere Sektoren wie IT stärker zu berücksichtigen.

In der Vermögensverwaltung sind Herr Philipp Erler, Herr Richard Feininger und Herr Torsten Lucas als angestellte Portfoliomanager der GSAM + Spee Asset Management AG, Steinstraße 137, 47798 Krefeld tätig.
Im Fonds-Advisory ist die Böhke & Companie Cosultants KG als vertraglich gebundener Vermittler nach § 3 Abs. 2 WpIG im Auftrag, im Namen und für Rechnung der GSAM + Spee Asset Management AG, Steinstraße 137, 47798 Krefeld tätig und bietet folgende Finanzdienstleistungen an: Honorar-Anlageberatung § 2 Abs. 2 Nr. 4   WpIG; Anlagevermittlung § 2 Abs. 2 Nr. 3 WpIG
Die Notwendigkeit einer Erlaubnis ergibt sich aus § 15 Abs. 1 WpIG.