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MARKTKOMMENTAR Q1

Marktrückblick

Der Start in das neue Jahr lief für Anleger weniger wünschenswert. Nachdem der Aktienmarkt in der ersten Woche aufgrund positiver globaler Konjunkturzahlen weiter ansteigen konnte, verlor der DAX zwischen dem 05.01. und 24.01. über 1.200 Punkte. Noch stärker traf es den US-Technologieindex Nasdaq, der in der Spitze um etwa 15% korrigierte. Der schnelle Richtungswechsel der FED hin zu einer deutlich restriktiveren Geldpolitik überraschte vor allem hoch bewertete Wachstumstitel, die in der Corona-Pandemie stark zulegen konnten. Grund für den Richtungswechsel war die weiterhin hohe Inflation und die sich gut entwickelnde US-Konjunktur. Auch in Europa antizipierten die Markteilnehmer eine in Zukunft restriktivere Geldpolitik, was zu einer Erhöhung der Marktzinsen führte, die zu der Bewertungskorrektur am Aktienmarkt führte. Anleihen konnten somit im Kontext steigender Zinsen keine Diversifikation im Portfolio liefern.

Ende Februar führte der Einmarsch russischer Soldaten in die Ukraine zum zweiten starken Abverkauf von Aktien in diesem Jahr. Auf Sektorenebene waren Industrie- und Finanztitel am stärksten betroffen, was auf die Unsicherheit über die kriegs- und sanktionsbedingten Wirtschaftsschäden zurückzuführen ist, die diese Segmente besonders tangieren. Zuflucht fanden Investoren demgegenüber in Gold sowie temporär in Staatsanleihen, die entsprechende Kursgewinne verzeichneten. Nichtsdestotrotz konnte der Anleihenmarkt nicht aus seinem Abwärtstrend ausbrechen. Aufgrund der weiterhin hohen Inflation in den USA, Europa und Großbritannien hat der Druck auf die Zentralbanken noch einmal zugenommen, restriktiver zu werden.

Mitte März rückte die Rationalität der Anleger wieder in den Vordergrund. Durch den kategorischen Abverkauf von Risikopositionen sind die Bewertungen vieler Aktien stark gesunken. Das hat einige Anleger wieder zurück an den Kapitalmarkt gelockt. Während Sektoren wie zyklischer Konsum aufgrund des trüben konjunkturellen Ausblicks weiterhin gemieden wurden, konnten Sektoren wie Technologie, Energie und Gesundheit hinzugewinnen. Auf Länderebene hat sich der US-Markt bereits vollständig von dem Ukraine-Schock erholen können, während sich Europa nach wie vor im Krisenmodus befindet, was primär aus der Unsicherheit um die Energieversorgung und den gestiegenen Rohstoffpreisen resultiert. Der Anleihenmarkt stand hingegen weiterhin unter dem Druck der restriktiveren Zentralbankpolitik. Die weiter steigende Inflation sowie die erste Zinserhöhung der Fed sorgen für ein nach wie vor unattraktives Umfeld für festverzinsliche Wertpapiere, weshalb sämtliche Anleihen-Klassen eine negative März-Performance verzeichneten. Entsprechend weisen 10-jährige Staatspapiere aus Deutschland mittlerweile eine Rendite von +0,60% aus. In den USA liegt diese bei 2,40%.
 

Fondsentwicklung

Der Fonds konnte sich den oben beschriebenen Korrekturen an den Märkten nicht gänzlich entziehen, sodass wir zum Tiefpunkt am 08. März bei -12,81% standen. Zum Anfang des Jahres haben wir damit begonnen unser Portfolio zyklischer mit Fokus Europa aufzustellen und haben zulasten hoch bewerteter Tech-Aktien Titel wie beispielsweise Porsche, LVMH und Kering ins Portfolio aufgenommen (bei den beiden letztgenannten handelt es sich um Luxusartikelhersteller). Unsere Überzeugung von einem Post-Corona-Aufschwung sowie günstige Bewertungen haben uns zu dieser Positionierung veranlasst, die sich mit Kriegsausbruch allerdings zu Belastungspositionen entwickelt haben. Die daraus entsprungenen Preissteigerungen bei Rohstoffen, möglichen Energieengpässen und die Angst vor einer Ausweitung des Krieges auf andere Länder haben insbesondere den europäischen Aktienmarkt getroffen. Nachdem sich die Börsen Mitte März vom ersten Schock erholen konnten, haben wir die Gunst genutzt, um einzelne Positionen aus dem Portfolio zu verkaufen, die perspektivisch am stärksten durch die wirtschaftlichen Konsequenzen des Krieges betroffen sein dürften. Der Fokus lag dabei auf europäischen Industrietiteln. Demgegenüber haben wir zum Zeitpunkt des Börsentiefpunkts den Technologiesektor in den USA aufgestockt und Positionen im Bereich erneuerbarer Energien aufgebaut. Teile des Tech-Sektors sind eher weniger von den wirtschaftlichen Folgen des Krieges betroffen und weisen nach den Kurskorrekturen wieder attraktive Bewertungen auf. Der Trend in Richtung erneuerbarer Energien wurde durch die entfachte Energiekrise noch einmal verstärkt, wodurch wir hier eine Opportunität gesehen haben und auch weiterhin sehen. Darüber hinaus haben unsere Aktien aus den Bereichen Gesundheit und Rohstoffe einen positiven Deckungsbeitrag geliefert. Auf der Anleihenseite mussten wir aus den oben beschriebenen Gründen entsprechende Verluste hinnehmen. Allerdings haben wir zu Beginn des Monats eine Absicherung gegenüber deutschen Staatsanleihen aufgebaut, die die Verluste eindämmen konnte. Unsere Inflationsindexierten Anleihen konnten ebenfalls eine positive Performance erzielen. Zum Bewertungsstichtag haben wir uns von unserem Tiefpunkt erholt und das erste Quartal mit einem Minus von 7,05% abgeschlossen.
 

Entwicklung ETF-Vermögensverwaltung

Da die Struktur der Vermögensverwaltung der Allokation des Fonds ähnelt, ist auch das Portfolio der ETF-VV entsprechend im Wert gefallen. Unsere taktisch höhere Liquiditätsquote hat allerdings geholfen die Verluste etwas besser zu begrenzen, weshalb wir zum 31.03.2022 eine Performance (durchschnittlich über alle Portfolios) von -5,87% erzielt haben. Nach der Erholung Mitte März haben wir unseren Emerging Markets ETF aufgrund der gestiegenen Corona-Fallzahlen in China verkauft. Des Weiteren haben wir Ende März unseren Aktienanteil in Europa reduziert, um perspektivisch die Volatilität im Portfolio zu begrenzen und um die gewonnene Liquidität für mögliche Kaufgelegenheiten zurückzuhalten.
 

Ausblick

Erste Konjunkturdaten spiegeln inzwischen die Auswirkungen des Ukraine-Konflikts in Form von Lieferproblemen, gestiegenen Inputkosten und einer gedämpften Nachfrage in Europa wider. Nichtsdestotrotz vermelden die Daten eine nach wie vor robuste Wirtschaft in Europa und den USA, was nicht zuletzt dem Dienstleistungssektor zu verdanken ist, der von den Auswirkungen im Zusammenhang mit dem Krieg nicht so stark betroffen ist. Dementsprechend sehen wir bei selektiven Sektoren Aufwärtspotenzial. Neue Coronaausbrüche in China sowie die vorherrschende Unsicherheit über den weiteren Verlauf des Krieges dürften die Volatilität in den nächsten Wochen allerdings weiterhin auf dem hohen Niveau belassen.

Nach der zuletzt starken Erholung an den Aktienmärkten halten wir weiteres Potenzial auf Indexebene für begrenzt und haben die Aktienquoten entsprechend neutral gewichtet (Fonds: 55%; ETF-VV: 60%). Die hohen Cash-Bestände von über 10% in beiden Strategien werden wir im Aktienbereich eher taktisch verwenden. Beispielsweise haben wir aktuell den europäischen Bankensektor im Blick, der aufgrund von steigenden Marktzinsen in Zukunft mit höheren Margen rechnen dürfte und aktuell ein attraktives Bewertungsniveau aufweist. Im Anleihenbereich bleiben wir weiterhin primär im Unternehmensanleihensegment positioniert und halten die Laufzeit nach wie vor in einem Band von 3 bis 4 Jahren, um bei weiter steigenden Marktzinsen die Kursverluste begrenzt zu halten. Zuletzt haben Unternehmensanleihen einen hohen Renditeanstieg erlebt, wodurch sich die Attraktivität dieser Papiere unserer Ansicht nach erhöht hat. Daher werden wir perspektivisch unseren Anteil in diesem Segment in beiden Strategien erhöhen.

 

In der Vermögensverwaltung sind Herr Philipp Erler, Herr Richard Feininger und Herr Torsten Lucas als angestellte Portfoliomanager der GSAM + Spee Asset Management AG, Steinstraße 137, 47798 Krefeld tätig.
Im Fonds-Advisory ist die Böhke & Companie Cosultants KG als vertraglich gebundener Vermittler nach § 3 Abs. 2 WpIG im Auftrag, im Namen und für Rechnung der GSAM + Spee Asset Management AG, Steinstraße 137, 47798 Krefeld tätig und bietet folgende Finanzdienstleistungen an: Honorar-Anlageberatung § 2 Abs. 2 Nr. 4   WpIG; Anlagevermittlung § 2 Abs. 2 Nr. 3 WpIG
Die Notwendigkeit einer Erlaubnis ergibt sich aus § 15 Abs. 1 WpIG.