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MARKTKOMMENTAR Q2

Marktrückblick

Auf den globalen Aktienmärkten herrschte im April weiterhin hohe Volatilität, was auf viele Unsicherheitskomponenten zurückzuführen war: der anhaltende Krieg, hohe Inflationszahlen, die Erwartung an eine restriktivere Geldpolitik sowie steigende Corona-Infektionszahlen in China. All diese Faktoren und deren mögliche Folgen drückten zunehmend auf das Wirtschaftswachstum, was bei manchen Marktteilnehmern bereits Rezessionsängste schürte. Als Konsequenz reduzierten Wirtschaftsinstitute und Analysten ihre Schätzungen deutlich. Im Anleihenbereich kam es durch die falkenhaften Äußerungen der Zentralbanken zu weiteren Kursverlusten. Die größten Kursrückgänge vermeldeten insbesondere bonitätsstarke Anleihen, die aufgrund ihrer niedrigen Rendite in diesem Umfeld sehr unattraktiv waren.

Anfang Mai führten Faktoren wie der Corona-Lockdown in China, die weiter sinkende Konsumlaune in den USA sowie weiter steigende Verbraucherpreise zu erhöhten Rezessionssorgen der Anleger. Daraus resultierten zunächst weitere Abverkäufe an den Aktienmärkten sowie bei risikoreicheren Unternehmens- und Hochzinsanleihen, die insbesondere in den USA zum Tragen kamen. In der zweiten Maihälfte hat die Kombination aus positiv überraschenden Einkaufsmanagerindizes, der Hoffnung auf ein Ende des chinesischen Lockdowns sowie Aktienrückkaufprogramme vieler Unternehmen die negative Investorenstimmung wieder aufgehellt, weshalb es zu einer Erholung an den Aktienmärkten kam.

Zu Beginn des Junis wurden höher als erwartete Inflationszahlen in den USA und Europa veröffentlicht, was darauf hindeutet, dass der Höhepunkt der Inflation noch nicht erreicht scheint. Damit wächst die Wahrscheinlichkeit, dass die Zentralbanken stärker bzw. über einen längeren Zeitraum mit Zinssteigungen reagieren werden. Dementsprechend bleibt das aktuelle Stimmungsbild an den Finanzmärkten weiterhin negativ. Dieses negative Stimmungsbild sorgte für einen Abverkauf an den Aktienmärkten. Insbesondere die konjunktursensibleren europäischen Industrie- und Rohstoffunternehmen waren davon verstärkt betroffen. Defensivere Sektoren wie Basiskonsum konnten sich aufgrund der geringeren Konjunkturabhängigkeit etwas besser halten. Auch Anleihen konnten ihrer Diversifikationsfunktion weiterhin nicht nachkommen und wurden segmentübergreifend abgestoßen. Während Unternehmensanleihen den Juni mit deutlichen Kursverlusten abgeschlossen haben, konnten sich europäische Staatsanleihen zum Monatsende wieder teilweise erholen. Grund dafür war die Sondersitzung der EZB, in der ein neues Konzept gegen eine potenzielle Euro-Krise angekündigt wurde und den Anlegern entsprechend Sicherheit gegeben hat.

 

Ausblick

Aufgrund der hohen Inflation, die unseres Erachtens nur langsam abschmelzen wird, erwarten wir auf der Rentenseite eine weitere Renditeausweitung, weswegen wir mit neuen Investitionen noch abwarten. Trotz der bereits heftigen Verluste an den Aktien- und Rentenmärkten und den gesunkenen Bewertungen (vor allem in Europa), sehen wir derzeit nur begrenztes Aufwärtspotenzial. Sofern sich an den aktuellen Rahmenbedingungen nichts Wesentliches ändert, werden wir bis auf Weiteres keine Erhöhung des Aktienbestands vornehmen und bleiben leicht defensiv positioniert. Die Finanzmärkte haben bereits eine leichte Rezession eingepreist. Sollte die Inflation weiterhin auf dem hohen Niveau verharren und sich die Lieferengpassproblematik nicht entspannen, wird ein Rezessionsszenario immer wahrscheinlicher, was zu weiteren Abverkäufen von Risiko-Assets führen dürfte. Falls es jedoch anders kommt und die Inflation sich zunehmend entspannt, wären die Zentralbanken weniger unter Druck die Zinsen anheben zu müssen, was wiederum die Wahrscheinlichkeit erhöhen würde, eine Rezession gänzlich zu umschiffen. Dies könnte zu einer großen Erleichterung unter den Marktteilnehmern führen und entsprechende Kursgewinne auslösen. Aufgrund dieses ambivalenten Charakters bleibt die Beurteilung der zukünftigen Entwicklung sehr schwierig.

In der Vermögensverwaltung sind Herr Philipp Erler, Herr Richard Feininger und Herr Torsten Lucas als angestellte Portfoliomanager der GSAM + Spee Asset Management AG, Steinstraße 137, 47798 Krefeld tätig.
Im Fonds-Advisory ist die Böhke & Companie Cosultants KG als vertraglich gebundener Vermittler nach § 3 Abs. 2 WpIG im Auftrag, im Namen und für Rechnung der GSAM + Spee Asset Management AG, Steinstraße 137, 47798 Krefeld tätig und bietet folgende Finanzdienstleistungen an: Honorar-Anlageberatung § 2 Abs. 2 Nr. 4   WpIG; Anlagevermittlung § 2 Abs. 2 Nr. 3 WpIG
Die Notwendigkeit einer Erlaubnis ergibt sich aus § 15 Abs. 1 WpIG.