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Warum ist das Finanzvermögen der Deutschen im Vergleich so gering?

In der Betrachtung des globalen Finanzgefüges stellt sich die Frage, aus welchen Gründen das Geldvermögen pro Kopf in Deutschland im Vergleich zu Nationen wie den Vereinigten Staaten von Amerika oder Schweden merklich geringer ausfällt. Diese Diskrepanz wirft ein Spektrum möglicher Gründe auf.

Unseren Überlegungen und Erfahrungen nach scheint eine tiefsitzende Risikoaversion, gepaart mit einem Defizit an finanziellem Wissen und einer eingeschränkten Perspektive für langfristige Vermögensbildung, eine große Rolle zu spielen. Laut einer Erhebung der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) neigt das Kapital in Deutschland dazu, überproportional in traditionelle, als risikoarm erachtete Anlageformen wie Sparbücher, Festgelder oder Tagesgeldkonten zu fließen. Diese Anlagen bieten im Vergleich zu Aktien oder anderen Formen der Eigenkapitalbeteiligung jedoch signifikant geringere Ertragsmöglichkeiten. In den Vereinigten Staaten hingegen wird das Vermögen seit Jahrzehnten zu einem beachtlichen Teil in Aktien und Eigenkapitalbeteiligungen angelegt, was eine wesentlich höhere Vermögensakkumulation pro Kopf nach sich gezogen hat.

Die Anlage von Kapital in Bankprodukten ist unzweifelhaft von Wert, allerdings erscheint das Ausmaß, in dem diese in Deutschland genutzt werden, als suboptimal. Es empfiehlt sich, vor jeder Anlageentscheidung zu reflektieren, welchem spezifischen Zweck die Investition dienen soll. Für das Ziel, Vermögen für den Ruhestand real, also inflationsbereinigt, zu erhalten, erweisen sich traditionelle Bankeinlagen als unzureichend. Daher ist es angebracht, sich eingehend mit folgenden Aspekten auseinanderzusetzen:
 

  1. Zielsetzung der Anlage: Soll das Kapital kurzfristig für größere Anschaffungen wie ein Fahrzeug verwendet werden, oder ist es als langfristige Altersvorsorge gedacht? Eine Segmentierung des Vermögens nach spezifischen Zeithorizonten ist ratsam, denn je nach Anlagedauer eignen sich manche Anlageklassen besser als andere.
     
  2. Wahl der Anlageklassen: Die adäquate Auswahl variiert stark in Abhängigkeit von der individuellen Risikobereitschaft. Es ist jedoch essenziell, sich gründlich mit den Charakteristika der verschiedenen Anlageformen auseinanderzusetzen, um eine fundierte Entscheidung treffen zu können. Die Investition in global vernetzte, ertragreiche Unternehmen (Aktien) ist kein Synonym für Glücksspiel. Bei einem längeren Anlagehorizont lassen sich auch volatilere Anlagen sinnvoll in ein diversifiziertes Portfolio integrieren, da die Verlustwahrscheinlichkeit mit Zunahme des Zeithorizonts abnimmt und die Chancen auf Erträge steigen.
     
  3. Bedeutung der Vermögensverteilung: Während bei Aktieninvestitionen eine breite Streuung üblich ist, wird der Bedarf an Diversifikation bei Immobilieninvestitionen oder Festgeldanlagen häufig unterschätzt. Es ist jedoch zu beachten, dass auch diese Anlageformen spezifische Risiken bergen, wie beispielsweise Mietausfälle, erhöhte Instandhaltungskosten, Schwankungen der Zinssätze, Änderungen in der Gesetzgebung oder sogar das Risiko einer Bankeninsolvenz. Die jüngste Bankenpleite in Deutschland, die erst zwei Jahre zurückliegt, unterstreicht die Wichtigkeit, auch in diesen Bereichen Klumpenrisiken zu vermeiden und eine ausgewogene Diversifikation anzustreben.
     
  4. Strategie richtig umsetzen: Die Auswahl geeigneter Anlageoptionen ist keineswegs weniger komplex. Eine Suche nach qualifizierten Vermögensverwaltern in Deutschland via Suchmaschine offenbart eine Auswahl von über 600 Unternehmen, während Fondsdatenbanken mehr als 9.000 Investmentfonds innerhalb des Landes auflisten. Selbst für versierte Anlegerinnen und Anleger stellt die Identifizierung des optimalen Vermögensverwalters oder Fonds, der den spezifischen Bedürfnissen entspricht, eine beachtliche Herausforderung dar. Dabei sollte die Entscheidung nicht ausschließlich auf der historischen Anlageleistung basieren, da vergangene Erfolge keine Garantie für zukünftige Ergebnisse bieten. Mindestens ebenso relevant sind Faktoren wie die Kompetenz im Portfoliomanagement und eine Investmentphilosophie, die mit den eigenen Wertvorstellungen harmoniert.
     

Um die Vermögenssituation in Deutschland zukünftig zu verbessern, bedarf es eines grundlegenden Wandels in der Anlagekultur. Die Fokussierung auf Risikoaversion und traditionelle Anlageformen sollte teilweise durch ein stärkeres Engagement in diversifizierten und potenziell ertragreicheren Anlagen abgelöst werden. Eine Verbesserung des finanziellen Wissens und eine offenere Haltung gegenüber langfristigen, risikobehafteten Anlagestrategien, wie sie in Ländern wie den USA praktiziert werden, könnten signifikant zur Steigerung des Pro-Kopf-Vermögens beitragen. Es ist entscheidend, dass deutsche Anlegerinnen und Anleger sich intensiver mit den verschiedenen Anlagemöglichkeiten auseinandersetzen und Strategien entwickeln, die nicht nur auf Sicherheit, sondern auch auf Wachstum ausgerichtet sind, um langfristigen Wohlstand zu generieren.

In der Vermögensverwaltung sind Herr Philipp Erler, Herr Richard Feininger und Herr Torsten Lucas als angestellte Portfoliomanager der GSAM + Spee Asset Management AG, Steinstraße 137, 47798 Krefeld tätig.
Im Fonds-Advisory ist die Böhke & Companie Cosultants KG als vertraglich gebundener Vermittler nach § 3 Abs. 2 WpIG im Auftrag, im Namen und für Rechnung der GSAM + Spee Asset Management AG, Steinstraße 137, 47798 Krefeld tätig und bietet folgende Finanzdienstleistungen an: Honorar-Anlageberatung § 2 Abs. 2 Nr. 4   WpIG; Anlagevermittlung § 2 Abs. 2 Nr. 3 WpIG
Die Notwendigkeit einer Erlaubnis ergibt sich aus § 15 Abs. 1 WpIG.